EU-Projekt Ecocity

Projekttitel:

Urban Development towards Appropriate Structures for Sustainable Transport
(E
ntwicklung von Siedlungsstrukturen für nachhaltige Mobilität)

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  • Thematischer Schwerpunkt: 4.4.1 Stategic Approaches and Methodologies in Urban Planning towards Sustainable Urban Transport
  • Projektdauer: 3 Jahre (Start: 01.02.2002).
  • Projektpartner: Es sind 30 Partner aus 9 Ländern beteiligt.
  • Projektkoordination: wird in Österreich durchgeführt, von der
    Abteilung für Wirtschaft und Umwelt der Wirtschaftsuniversität Wien

 

Probleme und politische Ziele:

Derzeitige Tendenzen der Stadtentwicklung bedrohen die begrenzten Ressourcen, die für uns und zukünftige Generationen erhalten werden sollten: die fortgesetzte Zersiedlung verbraucht nicht nur unverhältnismäßig viel Land, sondern durch die Verlängerung der täglichen Wege auch fossile Treibstoffe und beeinträchtigt unsere Lebensqualität.

Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu den Zielen der Europäischen Union (Förderung ressourceneffizienter Siedlungsstrukturen, die Landverbrauch und Zersiedlung minimieren1) wie auch zu den Leitvorstellungen des Österreichischen Raumentwicklungskonzepts 2001

(Die Nutzung von Flächen durch Bauten und Anlagen soll möglichst flächensparend erfolgen und das Prinzip der dezentralen Konzentration berücksichtigen. Die Siedlungsentwicklung ist mit den Möglichkeiten einer kostengünstigen und umweltschonenden Erschließung mit Verkehrs- sowie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur abzustimmen).

 

Ziele des Projektes ECOCITY

Konzepte für nachhaltige und lebenswerte Ortsteile (Modellsiedlungen) werden für konkrete Standorte in den 7 beteiligten Städten entwickelt:

  • Bad Ischl (Österreich)
  • Barcelona (Spanien)
  • Györ (Ungarn)
  • Tampere (Finnland)
  • Trnava (Slowakei)
  • Tübingen (Deutschland)
  • Umbertide (Italien)

Bei der Planung der flächen- und energiesparenden Siedlungsstrukturen werden als Alternative zur Zersiedlung die Prioritäten auf die Erfüllung der Erfordernisse einer nachhaltigen Mobilität sowie einer nachhaltigen Energieversorgung gesetzt.

Es sollen die besten Voraussetzungen für bequeme kurze Wege für Fußgänger und Radfahrer innerhalb der Ortsteile und für einen attraktiven, wirtschaftlich tragfähigen öffentlichen Verkehr zur Verbindung der Ortsteile geschaffen werden,

  • durch die Wahl geeigneter Standorte für die zukünftige Siedlungsentwicklung – das heißt, dass Neubauten in Ortsteilen mit kompakter Struktur (verdichteter Flachbau und Geschoßbauweise) entlang einer Siedlungsachse konzentriert werden sollen sowie
  • durch eine der Einwohnerzahl angemessene ausgewogene Nutzungsmischung, das heißt, dass möglichst viele Einrichtungen wie Arbeitsplätze, verschiedene Handels- und Dienstleistungsbetriebe insbesondere für die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, Schulen, Kindergärten, Sozial-Betreuungsstellen, Kultur- und Sportstätten sowie Grünräume innerhalb des Ortsteiles für Fußgänger leicht erreichbar sein sollen.

Außerdem soll die Siedlungsstruktur die besten Bedingungen für die Nutzung der Sonnenenergie bieten. Dies soll erreicht werden

  • durch die Orientierung möglichst vieler Gebäude nach Süden und
  • durch geeignete Gebäudeabstände zur Minimierung der Verschattung.

Da sich Nachhaltigkeit nicht auf diese Bereiche beschränken kann, sollen in die Planung auch nachhaltige Lösungen für Wasserversorgung, Abwasserreinigung, Müllentsorgung sowie für den Wirtschafts- und Sozialbereich integriert werden.

Die geplanten Ortsteile sollen anschließend als Modell für die Umsetzung der oben genannten politischen Ziele errichtet werden.

 

Nachhaltige Modellsiedlung in Bad Ischl

In Bad Ischl wurde eine größere unverbaute Fläche zwischen zwei Wohnsiedlungen am westlichen Rand des Gemeindegebiets als Standort für die Umsetzung einer nachhaltigen Modellsiedlung ausgewählt. Dort kann nach den Grundsätzen des Projektes ECOCITY um den bestehenden Bauernhof ein neues naturnahes Subzentrum entstehen, das sowohl für die eigenen Bewohner als auch für die benachbarten reinen Wohnsiedlungen eine attraktive, mit dem historischen Stadtzentrum abgestimmte, Infrastruktur bietet.

Neben modernen Wohnungen sollen eine optimale Nahversorgung sowie Büro- und Gewerbearbeitsplätze in der Modellsiedlung, teilweise aber auch im anschließenden Gewerbegebiet Bad Ischl/Strobl entstehen. Ein attraktives öffentliches Verkehrsmittel soll den neuen Ortsteil mit dem Zentrum Bad Ischls sowie dem Wolfgangsee verbinden.

Damit kann ein neuer zukunftsweisender Lebensraum geschaffen werden, in dem viele wichtige Ziele des örtlichen Entwicklungskonzepts der Gemeinde Bad Ischl umgesetzt sind. Dazu gehört die Minimierung negativer Einflüsse (insbesondere Lärm- und Geruchsimmissionen) durch geordnete Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Damit würde auch ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimabündnis-Ziele geleistet, zu deren Einhaltung sich die Stadt Bad Ischl verpflichtet hat.

 

Projekte in den Partnerstädten

In Umbertide (Italien), einer Kleinstadt in der Region Umbrien (am Oberlauf des Tiber), ungefähr gleich groß wie Bad Ischl, geht es in einem Gebiet, das auch einen Teil der Altstadt enthält, um die Verbesserung der bestehenden Struktur insbesondere im Umfeld des Bahnhofes, die Nutzung einiger leerstehender Industriebauten bzw. Brachen und eine kleine neue Wohnsiedlung auf einer Grünfläche.

Von den mittleren und größeren Städten ist in Tübingen (Deutschland) eine neue Modellsiedlung auf Teilen eines großen Grünareals, kombiniert mit der Nutzung einer kleinen Brache geplant, in Tampere (Finnland) soll ein Teil eines großen neuen Stadtteiles als Modellsiedlung gestaltet werden. In Györ (Ungarn) ist der Standort die an das Stadtzentrum angrenzende Brache eines großen Industriebetriebes, in Trnava (Slowakei) soll die Struktur eines Teiles des Zentrums verbessert und in Barcelona (Spanien) ein am Rand der Metropole gelegener Stadtteil erneuert werden.

Die Modellsiedlungen sollen Ausgangspunkte für eine langfristig nachhaltige Entwicklung der gesamten Gemeinden sein und Vorbildwirkung für ganz Europa entfalten.

 

Kontakt:

Co-ordinator: Prof. Dr. Uwe SCHUBERT

Addresse:

Abteilung für Wirtschaft und Umwelt
Wirtschaftsuniversität Wien
Rossauer Laende 23/4
A-1090 Wien

Telefon:
Fax:
E-mail:

(0043-1) 313 36-4848
(0043-1) 313 36-709
Uwe.Schubert@wu-wien.ac.at

 


1 Sustainable Urban Development in the European Union: A Framework for Action; Communication from the Commission to the Council, the European Parliament, the Economic and Social Committee and the Committee of the Regions, Brussels 1998...........zurück nach oben